Homeschooling

Zuhause lernen bedeutet nicht, die Schule schlechtzumachen – sondern das Kind zu sehen, wie es wirklich ist

In Diskussionen über Homeschooling hört man oft einen Vorwurf: „Warum macht ihr die Schule schlecht?“ Doch darum geht es nicht. Es geht nicht darum, das bestehende System zu kritisieren oder pauschal abzulehnen. Es geht darum, unser Kind wirklich zu sehen – mit all seinen Stärken, Interessen und individuellen Bedürfnissen – und einen Lernweg zu wählen, der dazu passt.

Jedes Kind ist einzigartig – warum sollte Bildung für alle gleich sein?

Kinder lernen unterschiedlich. Manche brauchen viel Bewegung, andere tiefe Stille. Manche blühen in Gruppen auf, andere entfalten ihr volles Potenzial, wenn sie in ihrem eigenen Tempo arbeiten dürfen. Die Schule kann das nur bedingt berücksichtigen – nicht, weil sie es nicht will, sondern weil sie ein System für die Masse ist.

Homeschooling gibt uns die Möglichkeit, auf diese Unterschiede einzugehen. Es erlaubt uns, zu beobachten, wie unser Kind wirklich lernt – ohne Druck, ohne starren Zeitplan, ohne Vergleich. Es geht nicht darum, zu sagen: „Schule ist schlecht.“ Es geht darum zu fragen: „Ist Schule für dieses Kind der beste Weg?“

Lernen ist mehr als Unterrichtsstunden

Oft wird Bildung auf Fächer, Stundenpläne und Prüfungen reduziert. Aber Kinder lernen nicht nur aus Büchern. Sie lernen im Alltag, in Gesprächen, beim Experimentieren, Spielen, Entdecken. Zuhause können wir Bildung ganzheitlich gestalten: Wir sehen, was unser Kind gerade interessiert, und nutzen das als Ausgangspunkt. Lernen geschieht nicht auf Knopfdruck – es passiert, wenn Kinder bereit dafür sind.

Frei zu lernen heißt nicht, allein zu sein

Ein weiteres Missverständnis ist, dass Homeschooling-Kinder isoliert seien. Doch das Gegenteil ist oft der Fall. Sie sind nicht auf eine Altersgruppe beschränkt, sondern bewegen sich in der echten Welt, lernen mit Menschen verschiedenen Alters, aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Sie erleben Bildung als etwas Natürliches, das überall stattfinden kann – in der Familie, in der Natur, in Gemeinschaften.

Es geht um Wahlfreiheit

Jede Familie sollte das Recht haben, selbst zu entscheiden, welcher Bildungsweg am besten zu ihrem Kind passt. Homeschooling ist keine Absage an die Schule – es ist eine Entscheidung für eine individuellere Bildung.

Denn am Ende zählt nicht, welches System „besser“ ist. Es zählt, dass jedes Kind so lernen darf, wie es das Beste für sich ist. Und genau dafür setzen wir uns ein.

Alles liebe, Lydia

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