
Ich hatte kein Lehramtsstudium, aber Vertrauen.
10 Jahre Homeschooling mit 5 Kindern – und was ich wirklich gelernt habe.
Als ich vor über 10 Jahren begonnen habe, meine Kinder selbst zu unterrichten, hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da einlasse.
Ich hatte keine pädagogische Ausbildung. Kein offizielles Zertifikat. Kein Sicherheitssiegel, das mir sagte: „Du darfst das.“
Was ich hatte, war ein starkes Gefühl. Eine Stimme in mir, die sagte:
„Es muss auch anders gehen.“
Ich habe nie behauptet, alles zu wissen.
Aber ich wusste:
Niemand kennt meine Kinder so wie ich.
Niemand liebt sie so bedingungslos.
Und niemand wird jemals mit so viel Geduld, Nähe und Hingabe an ihrer Seite stehen – wie ich.
Vertrauen statt Zertifikat
Ich habe nicht mit einem Lehrplan angefangen.
Ich habe mit Vertrauen angefangen.
In mein Kind. In mich. In unser Miteinander.
Ich habe gelernt, zuzuhören.
Nicht nur auf die Worte, sondern auf das, was zwischen den Zeilen liegt.
Ich habe gesehen, wann ein Kind offen war – und wann es innerlich zumachte.
Ich habe erlebt, wie Lernen fließen kann, wenn es aus echtem Interesse geschieht – nicht aus Druck.
Und ich habe verstanden:
Bildung ist mehr als das Beherrschen von Inhalten.
Es ist Beziehung, Sicherheit, Selbstwirksamkeit.
Es ist das Wissen: „Ich darf ich selbst sein – auch beim Lernen.“
Der Alltag war nicht perfekt – aber er war echt.
Homeschooling mit fünf Kindern bedeutet nicht immer schöne Pinterest-Momente.
Es bedeutet auch Chaos. Tränen. Zweifel.
Aber vor allem bedeutet es: Miteinander.
Lernen im Alltag. Rechnen beim Backen. Gespräche beim Spaziergang. Lesen im Baum.
Wissen, das sich verankert – weil es erlebt wird.
Ich habe gelernt, dass Fehler keine Niederlagen sind.
Sondern Einladungen, weiterzugehen.
Und dass ich nicht alles wissen muss –
aber bereit sein darf, jeden Tag dazuzulernen.
Eltern sind keine Notlösung. Sie sind eine Ressource.
Noch immer höre ich:
„Aber Eltern sind doch gar nicht qualifiziert!“
„Was, wenn die Kinder was verpassen?“
„Ist das überhaupt legal?“
Und ich antworte:
Ja, es ist legal – in vielen Ländern.
Und ja, Eltern können bilden. Nicht, weil sie perfekt sind –
sondern weil sie verbunden sind.
Ich habe meine Kinder begleitet, nicht nur unterrichtet.
Ich habe sie gesehen, in ihren Stärken und Ängsten.
Ich war da, als sie gezweifelt haben – und als sie über sich hinausgewachsen sind.
Und heute sehe ich: Sie sind nicht nur gebildet.
Sie sind selbstbewusst. Frei. Und voller innerer Stärke.
Für alle, die sich fragen: Kann ich das auch?
Meine Antwort ist klar:
Du bist fähig.
Vielleicht mehr, als man dich je glauben ließ.
Du brauchst keine perfekten Stundenpläne.
Du brauchst Verbindung, Mut und Vertrauen.
Bildung beginnt nicht mit Schulbüchern.
Sondern mit Beziehung.
Und vielleicht ist es an der Zeit, dass wir aufhören, Eltern zu unterschätzen –
und endlich beginnen, sie als das zu sehen, was sie sind:
Der Anfang von allem.
💛 Von Herz zu Herz – Lydia
