
„Dieses Lernen kann man nicht in Noten messen“ – Ein Einblick in unser Homeschooling-Leben
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als wir beschlossen, unsere Kinder selbst zu unterrichten. Es war kein einfacher Schritt, und viele haben uns gefragt: „Traust du dir das wirklich zu?“ Aber tief in mir wusste ich: Ich will mehr Zeit mit meinen Kindern. Ich will ihnen zuhören, ihre Gedanken wirklich hören – nicht nur in den kurzen Randmomenten zwischen Schule, Hausaufgaben und Abendessen.
Jetzt, nach all den Monaten, kann ich mit voller Überzeugung sagen: Es war eine der besten Entscheidungen unseres Lebens.
Lernen im echten Leben
Wenn du deine Kinder zu Hause unterrichtest, bekommst du so viel mehr Gelegenheiten, ihre Gedanken, Ideen, Witze und Fragen zu hören.
Ich sehe, wie ihre Augen aufleuchten, wenn sie ein Thema wirklich verstehen. Ich höre Fragen, die sie sonst vielleicht nie stellen würden – weil sie im Klassenzimmer keinen Raum dafür hätten.
Ich beobachte, wie sie die Welt begreifen – auf ihre eigene Art, in ihrem eigenen Tempo.
Das sind keine Lernsituationen, die man mit einer Note bewerten kann.
Das sind Begegnungen.
Die Nähe verändert alles
Wir lernen zusammen. Wir wachsen zusammen.
Ich sehe nicht nur die „Leistung“ meiner Kinder – ich sehe ihr Wesen. Ihre Interessen, ihre Unsicherheiten, ihre Begeisterung.
Es gibt Tage, da diskutieren wir beim Frühstück über Planeten, oder wir googeln Begriffe, die in einem Kinderbuch auftauchen.
Manchmal führt ein einziger Satz beim Spazierengehen zu einer ganzen Geschichtsstunde.
Und ganz oft lachen wir einfach – weil Lernen hier nicht Druck bedeutet, sondern Entdeckung.
Nicht immer leicht – aber immer echt
Natürlich gibt es auch Tage, an denen es schwierig ist.
An denen niemand Lust hat, an denen wir Geduld suchen müssen oder uns fragen, ob wir „genug“ tun.
Aber dann erinnere ich mich daran, warum wir diesen Weg gehen.
Weil wir wollten, dass Lernen nicht nur passiert – sondern gelebt wird.
Ein Geschenk, das man nicht in Noten messen kann
Ich kann gar nicht genug betonen, wie besonders und kostbar das alles ist.
Diese Nähe.
Diese Gespräche mitten am Tag.
Diese stillen Momente, in denen ich einfach zusehen darf, wie ein Kind die Welt versteht.
Das alles ist nicht perfekt.
Aber es ist echt.
Und das ist für mich das größte Geschenk.

