Homeschooling

Lernen bedeutet nicht, sich anzupassen- sondern sich selbst zu finden

Kinder kommen mit einer unerschöpflichen Neugier auf die Welt. Sie stellen Fragen, erforschen, hinterfragen und entdecken – ohne Angst davor, falsch zu liegen. Doch was passiert, wenn sie in ein System eintreten, das ihnen genau diese Freiheit nimmt?

Wenn Fragen unerwünscht sind

Ich erinnere mich an eine Situation, als mein eigenes Kind immer wieder „Warum?“ fragte. Es wollte nicht nur wissen, wie Dinge funktionieren, sondern auch, warum sie so sind, wie sie sind. Doch in der Schule wurde das nicht immer als Begeisterung fürs Lernen gesehen – sondern als störend.

👉 „Wir haben jetzt keine Zeit für weitere Fragen.“

👉 „Das gehört nicht zum Thema, wir machen weiter.“

👉 „Dazu musst du jetzt nicht deine Meinung sagen.“

Wie oft erleben Kinder genau das? Dass ihre Gedanken nicht gefragt sind, dass ihr Tempo nicht ins Raster passt, dass ihre Begeisterung als Ablenkung gesehen wird?

Wenn Individualität zum Problem wird

Kinder sind so unterschiedlich – manche brauchen Bewegung, um sich zu konzentrieren. Andere denken kreativ und weichen dabei vom Lehrplan ab. Manche haben eine starke Meinung und trauen sich, Dinge in Frage zu stellen. Und doch erwarten wir von ihnen, dass sie alle gleich lernen, gleich denken, gleich funktionieren.

Was aber, wenn genau dieses System Kinder dazu bringt, sich selbst infrage zu stellen?

👉 Das Kind, das sich gerne bewegt, wird ermahnt, stillzusitzen.

👉 Das Kind, das eigene Ideen einbringt, wird gebremst, weil es „abschweift“.

👉 Das Kind, das sich für Gerechtigkeit einsetzt, wird als „frech“ bezeichnet.

Jahr für Jahr verlieren Kinder so den Mut, ihre eigene Stimme zu nutzen. Sie lernen nicht, für sich selbst einzustehen, sondern sich anzupassen. Und das Tragische daran? Viele von ihnen merken es nicht einmal – sie denken, das sei normal.

Was bleibt von ihrer Stimme?

Schule sollte ein Ort sein, an dem Kinder lernen, ihre eigene Meinung zu entwickeln, ihre Stärken zu entdecken und ihre Talente zu entfalten. Doch stattdessen wird ihnen oft beigebracht, sich einzuordnen, nicht aufzufallen, den sicheren Weg zu gehen.

Doch wer wird unser Bildungssystem in Frage stellen, wenn nicht Kinder, die lernen, für sich selbst zu denken?

Wer wird die Welt verändern, wenn nicht die, die ihre eigene Vision davon haben?

Lasst uns Bildung neu denken

Bildung sollte nicht bedeuten, dass Kinder ihre Einzigartigkeit aufgeben, um in ein System zu passen. Bildung sollte bedeuten, dass Kinder herausfinden dürfen, wer sie sind, was sie denken und wie sie ihre Stimme in die Welt tragen.

Ich träume von einer Welt, in der Kinder nicht verstummen, sondern gehört werden. Wo sie nicht für ihre Andersartigkeit bestraft, sondern genau dafür gefeiert werden. Wo sie lernen, dass ihre Gedanken wertvoll sind, ihre Fragen willkommen und ihre Ideen bedeutend.

Und ich glaube, wir können genau das möglich machen.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert